Hakuin


Vor langer Zeit, in einem fernen Land, ereignete sich folgende Begebenheit:

In einem Dorf, an den Küsten seines Meeres gelegen, lebte der Meister Hakuin.
Er war ein alter und ehrwürdiger Mensch, der durch sein bescheidenes Auftreten von allen Dorfbewohnern geschätzt wurde.
Nun ereignete es sich aber, daß die Tochter der reichsten und angesehensten Familie im Dorf eines Tages schwanger war. Sie allein wußte, wer der Vater des Kindes war, konnte es aber wegen des Standesunterschiedes nicht in der Öffentlichkeit zugeben.
Die Eltern und Verwandten der jungen Frau aber hörten nicht auf, nach dem Schuldigen zu suchen und zu fragen, so daß die werdende Mutter in ihrer Not, Hakuin als den Vater des Kindes zu erkennen gab.
Die aufgebrachten Eltern zogen zu seiner Hütte am Rande des Dorfes und stellten ihn zur Rede. Seine Antwort auf all das Gesagte war ein einfaches: »SO«.
Nachdem nun das Kind geboren war, wurde es dem nun entehrten und ausgestoßenen Meister gebracht. Dieser ließ alle Sorge und Mühe dem Kind zuteil werden, welche es benötigte. Milch und Nahrung kaufte er bei einem Bauern, der in seiner Nachbarschaft lebte.
So vergingen fast zwei Jahre, in denen das Kind glücklich und wohl behütet aufwuchs. Die junge Mutter aber konnte ihr Geheimnis nicht länger bewahren. Sie gestand den Eltern ihre Lüge, und auch, daß der richtige Vater ein junger Mann vom Fischmarkt war.
Die Mutter und der Vater des Mädchens gingen wieder zu Hakuin und baten ihn um Vergebung. Sie entschuldigten sich lang und breiten und wollten das Kind wieder mitnehmen. Hakuin war damit einverstanden. Während er das Kind übergab, war alles was er sagte: »SO«.


Tz'u ist das Nichts. Die Welt des Nichts ist vollkommen frei von Begrenzung und Unterscheidung. Nichts ist das »Eine Ohne Gegenteil«, was soviel bedeutet wie »Einheit aller Dinge«. Sie wird Tao genannt.
Die Manifestation des Nichts hat zwei Aspekte. Der eine ist Ming, der andere P'u. Diese beiden Aspekte fließen ständig ineinander. Vom gewöhnlichen Standpunkt aus gesehen, zeigen sie sich zweigeteilt. Der Taoist aber nimmt sie als Einheit war. Beide führen zum Tz'u, sind mit ihm identisch.
Was ist nun Ming ? Hiermit ist das Licht gemeint. Die einfache, alles durchdringende Helligkeit, in der alles auf seine einzig wahre Natur hin zurück geführt wird und alle Gegensätze in völliger Klarheit aufgehen. Dies ist auch das. Das ist auch dies. Das hat sein Richtig und sein Falsch. Dies hat sein Richtig und sein Falsch. Dies und das nicht mehr als etwas gegensätzliches zu bestimmen, das ist das Tao-Wesen. Be-ja-ung und Ver-nein-ung verschmelzen im unendlich Einen.